Mit “Yumi and the Nightmare Painter” ist das letzte von Brandon Sandersons Secret Projects auf deutsch erschienen. Wie alle anderen Romane spielt das Buch ebenfalls in seiner Welt des Kosmeers, lässt sich aber auch eigenständig lesen. Besonders ist hier, dass es nicht nur reine Fantasy ist, sondern auch einen Romance-Part hat (Sanderson berichtete hierzu, dass er das Buch für seine Frau geschrieben hat, was ich sehr süß finde). Wie mir die Geschichte von Yumi und Maler gefallen hat, erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Es zählte nicht zu den Aufgaben ihrer Wächterin, ihr Komplimente zu machen. Und dennoch würde es sich gut anfühlen… die Worte zu hören.

Yumi and the Nightmare Painter, S. 62.

Worum geht es?

Heimlich sehnt Yumi sich nach einem einzigen Tag als normaler Mensch – doch nur durch absoluten Gehorsam kann sie die Geister beschwören, deren Hilfe für ihr Volk lebenswichtig ist.

Während er durch dunkle Straßen patrouilliert, träumt Maler davon, ein Held zu sein. Doch dieser Wunsch hat ihm nur Herzschmerz gebracht und Einsamkeit am Rand der Gesellschaft.

Als das Schicksal Yumi und Maler zusammenführt, steht plötzlich alles auf dem Spiel: Vergangenheit und Gegenwart müssen in Einklang gebracht, begangenes Unrecht wiedergutgemacht und ein Geheimnis gelüftet werden. Sonst riskieren sie nicht nur, das zarte Band, das zwischen ihnen wächst, für immer zu verlieren. Sondern auch die Welten, für deren Schutz sie so verzweifelt kämpfen. (Klappentext)

Rezension

Die Geschichte wird im Dual POV erzählt. Yumi hat eine besondere Gabe und kann mit Geistern sprechen und sie durch besondere Tätigkeiten herbeirufen. Das macht sie praktisch zu einer Heiligen, führt zugleich aber dazu, dass sie strengen Regeln unterworfen ist. Im Laufe der Geschichte beginnt sie, dieses Leben zu hinterfragen und es kommt zu einer tollen Charakterentwicklung. Maler dagegen hat eine Ausbildung absolviert und arbeitet als Albtraum-Maler, um die Albträume, die regelmäßig seine Heimat heimsuchen, durch das Malen von Bildern zu verbannen. Diese Arbeit erfüllt ihn jedoch kaum und er hat auch sonst wenig Anschluss in der Stadt. Zunächst wirkt er sehr apathisch und fast schon resigniert, im Laufe des Romans findet er aber (zum Glück) sein Selbstbewusstsein zurück. Als Yumi und Maler aufeinandertreffen, ist das ein wenig wie Feuer und Wasser – und ziemlich unterhaltsam. Die Vibes zwischen den beiden entwickeln sich nur langsam und zögerlich, was aber auch zu ihrer Bindung passt.

Was ich sehr mochte, waren die Verbindungen zu anderen Welten des Kosmeers, die man nach und nach findet. Vor allem Leser*innen der Sturmlichtarchive kommen hier auf ihre Kosten.

Die Handlungsidee hinter der Geschichte ist innovativ und spannend: zwei verschiedene Welten, die durch einen Geist oder eine höhere Macht plötzlich verbunden werden, um sich gegenseitig zu retten. Zwischendrin gibt es ein paar Längen, vor allem das letzte Drittel ist nach einem kassen Plottwist aber richtig spannend! Zu Beginn hatte ich allerdings diesmal leider Schwierigkeiten, in die Geschichte zu finden, vor allem, da man gleich zwei Welten kennenlernt. Das Finale hat sich gut in die Geschichte eingefügt, hier hätte ich mir allerdings noch etwas mehr Tiefe gewünscht, da für mich einige Fragen offen geblieben sind. Das kenne ich von Sanderson anders.

Unbedingt noch zu erwähnen ist die wundervolle Gestaltung. Es gibt mehr als 70 Illustrationen von Aliya Chen, teilweise ein- oder sogar doppelseitig, die die Stimmung des Romans einfangen und im Anime-Stil perfekt zur asiatisch inspirierten Geschichte passen. Weiter unten habe ich euch da auch ein Beispiel mitgebracht :)

“Uns wird nichts passieren.”
“Woher weißt du das?”, fragte sie.
“Weil dieser Tag zu perfekt ist, um jetzt ruiniert zu werden.”

Yumi and the Nightmare Painter, S. 282.

Mein Fazit

Insgesamt fand ich die Geschichte von Yumi und Maler also definitiv unterhaltsam, in Teilen hat mir hier jedoch die Tiefe und der Input gefehlt, vor allem das gewohnte Worldbuilding von Sanderson kam hier nicht so richtig raus. Positiv hervorzuheben ist aber definitiv die zarte Liebesgeschichte und natürlich die wunderschönen Illustrationen im Roman. Für Sanderson-Fans und Romantasy-Liebhaber*innen gibt es auf jeden Fall trotzdem eine Leseempfehlung.

Daher bewerte ich “Yumi and the Nightmare Painter” mit

Eckdaten auf einen Blick

Titel: Yumi and the Nightmare Painter
Autor*in: Brandon Sanderson
Hier in Deutschland erschienen: April 2025
Genre: High Fantasy
ISBN: 978-3-426-56284-0
Seitenzahl der Printausgabe: 480 Seiten
Preis: 26€ als gebundene Ausgabe (z.B. bei Thalia*)

*sponsored post ~ Dieser Post ist in Kooperation mit dem Droemer Knaur Verlag entstanden. Das Buch wurde mir kostenlos für die Rezension zur Verfügung gestellt. Die Fotos sind selbst gemacht und ich gebe meine eigene Meinung wieder. Mehr dazu findet ihr in meinem Kooperationsstatement.